Kino im Drehwerk
Im Dezember 2003 erwarben Ille und Rudi Knorr das gesamte Areal der seit mehreren Jahren stillgelegten ehemaligen Töpferei Söndgen im Wachtberger Töpferort Adendorf.
Nachdem die Idee der Gemeinde Wachtberg, auf der Töpferstraße 17-19 ein Keramikzentrum anzusiedeln, an leeren Gemeindekassen und fehlenden Konzepten scheiterte, ergriff die Familie Knorr die Eigeninitiative und beschloss, die eigenen im Laufe der Zeit gereiften Pläne in die Tat umzusetzen:
Die noch leerstehenden und ungenutzten Teile der Immobilie sollten einen Kulturbetrieb der besonderen Art beherbergen, mit Kleinkunstbühne, Programmkino und Restaurant-Bistro.
Der zu erwartende Bedarf, die günstige geografische Lage, die Bevölkerungsstruktur sowie viel Zuspruch aus der Bevölkerung stimmten optimistisch. Parallel dazu lief eine kleine Marktforschung über den geplanten Kulturbetrieb, betreut von einer Studentengruppe, die sich das Drehwerk als Abschlussprojekt im Rahmen ihres Studiums auserkoren hatte.
Nachdem dann auch die Finanzierung stand, konnten die umfangreichen Umbaumaßnahmen beginnen:
Im Herbst 2006 teilte die Filmstiftung NRW mit, dass sie das geplante Programmkino für förderungswürdig halte und es mit einen Zuschuss unterstützen werde.
Anfang 2007 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen, das Dach über dem Bar- und Bistrobereich erneuert, ein Treppenzugang dorthin geschaffen, das Dach der alten Halle hinter dem Torbogen wurde als offenes Atrium gestaltet, ein Teil davon zum Kinobereich umgebaut mit einem neuen Dach. Die nächsten Monate waren dem Innenausbau gewidmet, der Installation von Kino- und Bühnentechnik sowie dem Gastronomiebereich.
Mit Hochdruck wurde an einem attraktiven Programm gearbeitet, ein Logo entwickelt und vieles mehr – am 27. Oktober 2007 nahm das Drehwerk offiziell seinen Betrieb auf.
Für das gelungene Gesamtkonzept eines solchen Kulturangebots, vor allem im cineastischen Bereich, bekam das Drehwerk im Oktober 2008 den Innovationspreis der Filmstiftung NRW – Ehrung und Ansporn zugleich, die damit verbundenen Erwartungen auch zu erfüllen.
Seither wurde das Drehwerk jedes Jahr für sein hervorragendes Kinoprogramm mit einem Preis der Filmstiftung gewürdigt, in 2009 auch vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.